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Blitz- und Überspannungsschutz für Krankenhäuser

Blitz- und Überspannungsschutz für Krankenhäuser: Verfügbarkeit sichern, Leben schützen, Haftungsrisiken minimieren

Krankenhäuser zählen zu den sensibelsten Einrichtungen unserer Infrastruktur.

Hier geht es nicht nur um Technik und Daten – hier geht es um Menschenleben.

Jede Sekunde zählt, jede Unterbrechung kann gravierende Folgen haben.

Entsprechend hoch sind die Anforderungen an die technische Sicherheit.

Ein professionell geplantes und umgesetztes Blitz- und Überspannungsschutzkonzept ist daher keine Kür, sondern Pflicht.

In diesem Beitrag zeigen wir, wie moderne Schutzlösungen für Krankenhäuser funktionieren, welche Normen zu beachten sind und warum der Schutz weit über den klassischen Blitzableiter hinausgehen muss.

Warum Krankenhäuser besonders gefährdet sind

  • 24/7-Betrieb mit kritischen Systemen (z. B. OP-Technik, Intensivstation, Rechenzentrum)
  • Stromausfälle oder Überspannungen gefährden Leben
  • Hohe Komplexität aus Stromversorgung, Daten-, Medizintechnik und Gebäudeautomation
  • Starke Vernetzung mit interner und externer IT-Infrastruktur
  • Strenge gesetzliche und versicherungstechnische Anforderungen

Schon eine einzelne Spannungsspitze durch Blitz oder Schalthandlungen kann ausreichen, um lebenserhaltende Systeme zu stören.

Die größten Risiken auf einen Blick

  • Direkter Blitzeinschlag in Dachaufbauten oder technische Anlagen
  • Indirekter Blitzschlag mit Überspannung in Strom- und Datenleitungen
  • Unzureichender Potentialausgleich zwischen verschiedenen Gebäudeteilen
  • Fehlende oder falsch dimensionierte SPD-Komponenten
  • Unterbrechung der Stromversorgung trotz USV- und Notstromsystemen

Welche Schutzmaßnahmen sind erforderlich?

Äußerer Blitzschutz (nach DIN EN 62305-3):

  • Fangstangen und -leitungen auf dem Dach
  • Ableitungen an der Fassade
  • normgerechte Erdungsanlage (Fundament-, Ringerder oder Tiefenerder)
Blitz- und Überspannungsschutz für Krankenhäuser

Blitz- und Überspannungsschutz für Krankenhäuser

Innerer Blitzschutz:

  • Trennungsabstände zu metallischen Gebäudeteilen
  • Erdpotentialausgleich in allen Gebäudeteilen
  • Schutz für Rohrleitungs- und Kabelsysteme

Überspannungsschutz (nach DIN VDE 0100-443/534):

  • SPD Typ 1 am Gebäudehauptverteiler (Grobschutz)
  • SPD Typ 2 in allen Unterverteilungen (Mittelschutz)
  • SPD Typ 3 an sensiblen Endgeräten (Feinschutz)
  • SPD für Datenleitungen, Bus-Systeme, Antennentechnik, Medizintechnik

Relevante Normen und Regelwerke

  • DIN EN 62305 (Teile 1–4) – Blitzschutzsysteme
  • DIN VDE 0100-443/-534 – Schutz vor transienten Überspannungen
  • VDE 0185-305 – nationale Umsetzung von EN 62305
  • DIN EN 60601-1 – Medizintechnik-Sicherheitsanforderungen
  • Technische Anschlussbedingungen (TAB) der Netzbetreiber
  • Bauordnungen und Krankenhausverordnungen der Länder

Integration in bestehende Klinik-Infrastruktur

Krankenhäuser sind in der Regel gewachsene Anlagen – mit mehreren Gebäudeteilen, Alt- und Neubauten, technischen Inseln. Ein professioneller Blitz- und Überspannungsschutz muss all das berücksichtigen.

Schlüsselbereiche:

  • Zentrale Stromversorgung, inkl. Notstrom & USV
  • Serverräume und medizinische Datenverarbeitung
  • OP-Säle, Intensiv- und Überwachungsbereiche
  • Bildgebende Systeme (CT, MRT, Röntgen)
  • Haustechnik (HLK, Aufzüge, Zutritt, Brandschutz)
  • Gebäudeleittechnik und Fernwartungssysteme

Maßnahmen im Detail:

  • Koordinierte SPD-Ebenen (Typ 1, 2, 3)
  • Potenzialausgleich über alle Etagen und Gebäudeteile hinweg
  • Integration des Schutzkonzepts in Brandschutz- und Sicherheitskonzepte
  • Erdungsmessungen und laufende Wartung

Typische Fehler in der Praxis

  • Schutzsysteme nur punktuell oder veraltet
  • Medizintechnik ohne Feinschutz abgesichert
  • Verteilerschränke ohne Typ-2-SPD
  • Trennungsabstände nicht eingehalten
  • Potenzialausgleich lückenhaft oder fehlerhaft
  • Keine regelmäßige Prüfung / Dokumentation

Hinweis: Solche Mängel gefährden nicht nur den Betrieb, sondern auch die Versicherbarkeit und Zertifizierungsfähigkeit (z. B. nach DIN ISO 9001, DIN EN 15224).

Wirtschaftliche und rechtliche Aspekte

Risiko Potenzieller Schaden
Ausfall OP-Technik > 50.000 € pro Tag
Störung Medizindaten Haftungsrisiken & Bußgelder (DSGVO)
Reparatur MRT/CT 10.000 – 100.000 €
Betriebsunterbrechung Imageschaden, Entschädigungszahlungen

Einmalige Investitionen in ein Schutzsystem amortisieren sich oft beim ersten vermiedenen Zwischenfall.

Planung, Umsetzung & Dokumentation

Ein normkonformes Schutzkonzept umfasst folgende Schritte:

  1. Bestandsaufnahme & Risikoanalyse
  2. Technische Planung durch zertifizierte Fachkräfte
  3. Installation durch qualifizierte Blitzschutz-Fachfirmen
  4. Erdungsmessung & Dokumentation nach DIN VDE 0100-600
  5. Prüfung & Abnahme mit Messprotokollen
  6. Regelmäßige Wartung alle 1–4 Jahre (je nach Schutzklasse)

Beispiel Berlin: Besonderheiten in urbaner Umgebung

  • Hohe Blitzdichte im Berliner Raum
  • Komplexe Gebäudestrukturen mit Denkmal- & Bestandsschutz
  • Erweiterungen (z. B. PV, Haustechnik, Ladesäulen) erhöhen Schutzbedarf
  • Kooperation mit Brandschutz und IT-Sicherheit zwingend erforderlich

Wer schützt, übernimmt Verantwortung

Ein funktionierender Blitz- und Überspannungsschutz im Krankenhaus ist kein technisches Extra – es ist eine zentrale Voraussetzung für medizinische Sicherheit, Betriebsstabilität und rechtliche Konformität. Wer frühzeitig investiert, schützt nicht nur Technik, sondern auch Menschenleben.

Beratung, Planung & Umsetzung aus einer Hand

Wir bieten Kliniken und Gesundheitseinrichtungen professionelle Schutzkonzepte – abgestimmt auf Gebäude, Technik und Budget. Von der Analyse bis zur Abnahme – mit Sicherheit durchdacht.

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