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Blitzschutzklassen

Blitzschutzklassen einfach erklärt: Welche Schutzklasse braucht mein Gebäude?

Wer eine Blitzschutzanlage plant oder prüfen lässt, stößt unweigerlich auf den Begriff Blitzschutzklasse.

Aber was bedeutet das eigentlich genau? Und welche Schutzklasse ist für Ihr Gebäude in Berlin oder anderswo erforderlich?

In diesem Artikel erfahren Sie verständlich und fachlich fundiert, wie die Blitzschutzklassen funktionieren, welche Risiken sie abdecken und warum eine korrekte Einstufung entscheidend für Ihre Sicherheit ist.

Was sind Blitzschutzklassen?

Blitzschutzklassen (LPS = Lightning Protection System Classes) definieren den Schutzzielgrad einer Blitzschutzanlage.

Sie werden gemäß DIN EN 62305-1 in vier Klassen unterteilt:

  • Blitzschutzklasse I – höchster Schutzbedarf
  • Blitzschutzklasse II – hoher Schutzbedarf
  • Blitzschutzklasse III – mittlerer Schutzbedarf (Standard für Wohnhäuser)
  • Blitzschutzklasse IV – geringster Schutzbedarf (nur noch minimales Risiko)

Die Wahl der Klasse hängt vom Risiko, der Gebäudenutzung und der Blitzhäufigkeit der Region ab.

Wie werden Blitzschutzklassen festgelegt?

Grundlage für die Einstufung ist eine Risikoanalyse nach DIN EN 62305-2.

Dabei werden folgende Faktoren bewertet:

  • Gebäudetyp & Nutzung (Wohnhaus, Krankenhaus, Industrie, Schule etc.)
  • Personenanzahl im Gebäude
  • Kritische Technik im Gebäude (z. B. Serverräume, medizinische Geräte)
  • Bauhöhe & Blitzhäufigkeit am Standort (z. B. Berlin = mittlere bis hohe Dichte)
  • Vorhandene Schutzmaßnahmen (z. B. Überspannungsschutz, Erdungsanlage)

Ergebnis ist eine Risikokennzahl, aus der sich die erforderliche Schutzklasse ableitet.

Übersicht der vier Blitzschutzklassen

Klasse Blitzstromstärke (kA) Schutzgrad Anwendung
I bis 200 kA sehr hoch Chemieanlagen, Flughäfen, OP-Säle
II bis 150 kA hoch Schulen, größere Gewerbeeinheiten
III bis 100 kA normal Wohnhäuser, Bürogebäude
IV bis 75 kA gering Nebengebäude, einfache Hallen

Warum die richtige Schutzklasse wichtig ist

Ein zu niedriger Schutzgrad kann im Ernstfall gravierende Folgen haben:

  • Zerstörung der Gebäudetechnik
  • Gefahr für Menschenleben
  • Versicherungsprobleme bei Schadensfällen
  • Verlust sensibler Daten und Geräte

Ein zu hoher Schutzgrad bedeutet dagegen unnötige Kosten. Deshalb ist eine fachliche Einschätzung entscheidend.

Wer legt die Blitzschutzklasse fest?

In der Regel erfolgt die Festlegung durch:

  • Blitzschutz-Fachplaner oder -installateure
  • Sachverständige für Elektrosicherheit
  • Architekten und Bauingenieure (in der Planungsphase)
Blitzschutzklassen Infografik

Blitzschutzklassen Infografik

Bei öffentlichen oder gewerblichen Gebäuden kann auch die Baubehörde oder ein Brandschutzgutachten Anforderungen an die Schutzklasse stellen.

Berlin: Besondere Anforderungen im urbanen Raum

In Berlin gelten durch die dichte Bebauung und die Vielzahl unterschiedlicher Gebäudetypen besondere Anforderungen:

  • Hohe Blitzhäufigkeit durch flaches Umland
  • Kombination aus Altbauten und Hochhäusern
  • Häufiger Einsatz von PV-Anlagen auf Dächern

Daher ist die richtige Blitzschutzklasse hier besonders entscheidend – nicht nur technisch, sondern auch versicherungstechnisch.

Was kostet eine Blitzschutzanlage je nach Klasse?

Blitzschutzklasse Preisbereich (ca.)
I ab 10.000 €
II 5.000 – 10.000 €
III 2.000 – 5.000 €
IV ab 1.500 €

Hinweis: Die tatsächlichen Kosten hängen stark von Gebäudegröße, Zugänglichkeit, Dachform und vorhandenen Erdungsanlagen ab.

Blitzschutzklasse gezielt planen – Sicherheit langfristig sichern

Die Einordnung in die richtige Blitzschutzklasse schützt Leben, Sachwerte und unternehmerische Prozesse.

Eine fundierte Planung zahlt sich im Schadensfall aus – und oft auch schon vorher durch geringere Versicherungsprämien.

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Unsere Blitzschutzexperten in Berlin beraten Sie neutral und normgerecht zur passenden Blitzschutzklasse für Ihr Objekt.

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