Erdungsfestpunkt
Erdungsfestpunkt: Was ist das, wo sitzt er und warum ist er so wichtig?
Der Begriff Erdungsfestpunkt taucht regelmäßig in der Elektroinstallation, bei Blitzschutzmaßnahmen und in der Gebäudeplanung auf.
Dennoch wissen viele Bauherren, Techniker und Eigentümer nicht genau, was sich dahinter verbirgt.
In diesem Beitrag erklären wir ausführlich, was ein Erdungsfestpunkt ist, wofür er gebraucht wird, wo er im Gebäude sitzt und welche Vorschriften und Normen dafür gelten.
Was ist ein Erdungsfestpunkt?
Ein Erdungsfestpunkt ist der zentrale, dauerhaft installierte Anschlusspunkt zwischen der Erdungsanlage (z. B. Fundamenterder, Ringerder, Tiefenerder) und dem elektrischen Schutzpotentialausgleich innerhalb eines Gebäudes.
Er stellt die mechanisch und elektrisch stabile Verbindung dar, über die Ableitströme bei Fehlerfällen oder Blitzschlag in das Erdreich abgeleitet werden können.
Aufgaben des Erdungsfestpunkts
- Verbindung von Erdungsanlage und Hauptpotentialausgleichsschiene (PAS)
- Ableitung von Blitzströmen
- Schutz von Menschen und Geräten vor Berührungsspannungen
- Voraussetzung für normkonforme Schutzmaßnahmen in der Elektroinstallation
- Dokumentations- und Prüfpunkt gemäß DIN VDE
Wo befindet sich der Erdungsfestpunkt?
Der Erdungsfestpunkt wird üblicherweise im Bereich des Hausanschlussraumes oder an der Bodenplatte in der Nähe der Elektrohauptverteilung installiert.
Typische Einbauorte:
- Auf Bodenplatte oder Fundament
- In einem separaten Potentialausgleichskasten
- Nahe dem Hauptstromversorgungspunkt
- Bei Mehrfamilienhäusern im Technikraum oder Keller
Er sollte leicht zugänglich und gegen Korrosion geschützt sein. In Neubauten wird er meist beim Einbau des Fundamenterders direkt mit eingeplant.
Welche Materialien werden verwendet?
- Bandstahl (z. B. V4A bei feuchtem Boden)
- Rundstahl
- Kupfer (blank oder verzinnt)
- Verbindungsklemmen, Schraubschellen oder Schweißverbindungen
Wichtig: Alle Materialien müssen den Anforderungen der DIN EN 62561-1 entsprechen und für den Einsatz in Erdungs- und Blitzschutzsystemen zugelassen sein.
Normen & Vorschriften
Für die Planung und Ausführung von Erdungsfestpunkten gelten u. a. folgende Normen:
- DIN VDE 0100-540 – Erdungsanlagen und Potentialausgleich
- DIN 18014 – Erdungsanlagen bei Gebäuden
- DIN EN 62305-3 – Blitzschutzsysteme, äußerer Blitzschutz
- DIN EN 62561-1 – Komponenten für Erdung und Blitzschutz
Der Erdungsfestpunkt muss dokumentiert, geprüft und regelmäßig kontrolliert werden.
Erdungsfestpunkt bei Bestandsgebäuden
In vielen Altbauten fehlt ein klar definierter Erdungsfestpunkt oder er ist veraltet. Das kann zu erheblichen Problemen führen:
- Erhöhte Unfall- und Brandgefahr
- Fehlfunktionen im Fehlerstromschutz
- Ablehnung durch Sachverständige oder Versicherer
Nachrüsten lohnt sich:
- Verbesserung der Sicherheit
- Normgerechte Grundlage für PV-Anlage, Wallbox oder Gebäudesteuerung
- Klare Prüfungsmöglichkeiten für Elektriker & Blitzschutz-Fachkraft
Was kostet die Einrichtung eines Erdungsfestpunkts?
Die Kosten variieren je nach Situation:
Maßnahme | Preis (ca.) |
---|---|
Nachrüstung Erdungsfestpunkt | 300–800 € |
Dokumentierte Erdungsmessung | 100–300 € |
Austausch veralteter Verbindung | 150–400 € |
Ohne Erdungsfestpunkt kein vollständiger Schutz
Der Erdungsfestpunkt ist ein unsichtbarer, aber entscheidender Bestandteil jeder sicheren Elektroinstallation und jeder Blitzschutzanlage.
Wer heute baut, saniert oder auf moderne Technik setzt, sollte seine Erdungsanlage inklusive Festpunkt unbedingt normgerecht ausführen (lassen).
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