Erdungswiderstand
Erdungswiderstand: Bedeutung, Grenzwerte und wie man ihn richtig misst
Der Erdungswiderstand ist eine zentrale Messgröße in der Elektro- und Blitzschutztechnik.
Er entscheidet darüber, ob eine Erdungsanlage überhaupt wirksam ist und im Fehlerfall schützt.
Dennoch ist vielen Bauherren, Technikern und Immobilienbesitzern unklar, was der Erdungswiderstand eigentlich genau ist, wie er gemessen wird und welche Werte gut oder schlecht sind.
In diesem Artikel finden Sie alles Wissenswerte kompakt und praxisnah erklärt.
Was ist der Erdungswiderstand?
Der Erdungswiderstand ist der elektrische Widerstand zwischen der Erdungsanlage eines Gebäudes und dem elektrisch neutralen Erdreich.
Er gibt an, wie gut Ströme (z. B. Blitzströme, Fehlerströme, Ableitströme) ins Erdreich abfließen können.
Formelzeichen: RE (Resistance Earth)
Einheit: Ohm (Ω)
Je niedriger der Wert, desto besser die Erdung.
Warum ist der Erdungswiderstand so wichtig?
Ein zu hoher Erdungswiderstand kann im Ernstfall lebensgefährlich sein und Anlagen zerstören.
Folgen sind unter anderem:
- Versagen von Schutzschaltern und RCDs (Fehlerstromschutz)
- Gefahr für Menschen bei Berührung von Geräten oder Leitungen
- Blitzschutzanlage funktioniert nicht zuverlässig
- Elektronische Geräte werden durch Überspannung geschädigt
- Brandschutz ist nicht gewährleistet
Wie wird der Erdungswiderstand gemessen?
Am häufigsten wird die Dreileitermessung mit Hilfserdern angewendet. Dabei wird ein Messstrom durch die Erdungsanlage in das Erdreich geleitet und die daraus resultierende Spannung gemessen.
Voraussetzungen:
- Freier Zugang zur Erdungsanlage
- Möglichkeit, Hilfserder in bestimmtem Abstand (10–50 m) zu platzieren
- Trockenes Wetter bevorzugt für reproduzierbare Ergebnisse
Messung erfolgt üblicherweise mit Erdungsmessgeräten von Herstellern wie Fluke, Benning oder Gossen Metrawatt.
Welche Grenzwerte gelten für Erdungswiderstand?
Die DIN-Normen geben keine absoluten Grenzwerte vor, aber folgende Orientierungswerte gelten als praxisrelevant:
Anwendung | Max. Erdungswiderstand |
---|---|
Blitzschutzanlagen (DIN EN 62305) | < 10 Ω |
TT-System (DIN VDE 0100-410) | < 100 Ω |
Industrieanlagen / Rechenzentren | < 1 Ω |
Schutzerdung allgemein | 30 – 50 Ω empfohlen |
Hinweis: Je sensibler die Technik, desto niedriger sollte der Erdungswiderstand sein.
Was beeinflusst den Erdungswiderstand?
- Bodenart (lehmiger Boden besser als Sand oder Fels)
- Bodenfeuchte (trocken = höherer Widerstand)
- Art des Erders (Tiefenerder, Ringerder, Fundamenterder)
- Länge und Oberfläche des Erders
- Korrosion oder Unterbrechung in der Verbindung
Erdungswiderstand prüfen: Wie oft?
- Bei Neubau: Pflicht vor Verfüllung der Erdung
- Nach Installation von PV-Anlage oder Wallbox: dringend empfohlen
- Periodisch: je nach Objekt 4–10 Jahre
- Nach Blitzschaden: sofortige Kontrollmessung
Erdungswiderstand in Berlin: Wichtige Besonderheiten
In Berlin treffen unterschiedliche Bodenarten aufeinander: von lehmig im Norden bis sandig im Süden. Besonders in der Innenstadt kann es durch alte Fundamente oder versiegelte Flächen zu erhöhten Widerstandswerten kommen.
Daher ist eine professionelle Messung inklusive Protokollierung und ggf. Optimierung (z. B. Tiefenerder) besonders wichtig.
Guter Erdungswiderstand ist aktive Sicherheit
Der Erdungswiderstand ist keine theoretische Größe, sondern der Gradmesser für Ihre elektrische Sicherheit. Nur wer misst, kann schützen. Eine gute Erdung sichert Leben, Technik und Gebäude.
Jetzt Erdungswiderstand messen lassen
Sie planen eine neue Anlage oder müssen Ihre Erdung prüfen lassen? Unsere Experten in Berlin messen, dokumentieren und optimieren Ihre Erdungsanlage nach allen gültigen Normen.
➡ Jetzt Kontakt aufnehmen: Formular oder ☎️ 030-232 563 9813